Unschuld

von Dea Loher

Premiere am 20. September 2018 / im Theater der Keller

Produktion: Theater TKO
Regie, Dramaturgie, Bühnenbild: Nada Kokotovic
Kostüme: Joanna Rybacka
Presse und Öffentlichkeitsarbeit: Ursula Rütten
Fotos: susebee
Gesprochen wird in Deutsch, Romanes, Vietnamesisch
Es spielen: Doris Plenert, Katharina Waldau, Natalie Forester, Klaus Nicola Holderbaum, Nedjo Osman, Tuong Phuong

Die Protagonisten: neun an Liebe und Zuwendung zutiefst bedürftige Individuen. Sie alle sind, aus unterschiedlichen Gründen, vom Hier und Jetzt, auch von Aussichten auf die Zukunft überfordert. Defätismus ist die Grundmelodie dieses – zeitlosen - Stückes von Dea Loher (2003).
Eine poetische Elegie. In 17 Szenen variierte Ausschnittvergrößerungen von Lebensläufen, wie sie sich unter dem Radar mitmenschlicher Aufmerksamkeit und Anteilnahme alltäglich in der Mitte unserer satten materiellen, materialistischen (wachstumsfetischistischen) Gesellschaften abspielen. Unerhört, unbeachtet. Hier, auf der Theaterbühne, vermögen diese Menschen ihre Traum– und Trauma-Geschichten zusammenfließen und einander berühren zu lassen.

Die in die Jahre gekommene, an den Zeitläuften und an dieser Welt mit ihrem Vakuum an Utopie zerbrechende Philosophin agiert mit furiosen Monologen als intellektuelle Klammer. Sie hat die Bücher, die sie geschrieben hat, ihren großen Weltveränderungsentwurf, verbrannt: „Die Wirtschaft und die Naturwissenschaften, das sind die Religionen unserer Zeit. … Die Geisteswissenschaften beantworten nichts mehr.“
Franz, der Totenwäscher (ein schöner Beruf!), hat keine Augen für Rosa, seine Frau, die um seine Liebe buhlt: „Ich verwende mich, ich verschwende mich, für die Toten. … Je besser es uns geht, desto mehr Tote, … desto mehr Menschen sterben freiwillig.“

Es sind dies Streiflichter über ausgebrannte emotionale Räume, indes kunstvoll verdichtet durch die Ausdruckskraft einer schönen, tiefsinnigen Sprache und Dramaturgie. So vermag das Theater mit dieser poetischen Elegie letztlich doch ein Stück Hoffnung und vor allem Würde der Protagonisten auf die Bühne zurückzuholen.

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